30.10.2020 Droht ein weiterer Statuswechsel?
Die Börsenampel ist bereits am 15. September auf GELB gewechselt und hat damit eine erste Warnung gegeben, dass der Aufwärtstrend des DAX schon bald beendet werden könnte. Tatsächlich konnte der DAX den Aufwärtstrend nicht verteidigen und ist wie erwartet zunächst in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Diese Seitwärtsbewegung wurde am 28. September beendet und der DAX hat mit einem Gap Down (abwärts gerichtete Kurslücke) eröffnet und ist im Tagesverlauf mehr als 500 Punkte gefallen. Das Ganze ist mit einem deutlich gestiegenen Handelsvolumen passiert. Auch in den Tagen davor und in den beiden Folgetagen lag das Handelsvolumen deutlich über dem Durchschnitt der letzten 50 Handelstage. Seit dem 15. Septemer ist der DAX bereits um 1.660 Punkte gefallen, was einem Minus von rund 12,5 % entspricht.
Aktuelle Börsenprognose für November 2020
Wie bereits beschrieben hat der DAX die Seitwärtsbewegung am 28. Oktober beendet und ist in eine beschleunigte Abwärtsbewegung übergegangen. Ursächlich dafür waren vor allem die stark steigenden Neuinfektionszahlen mit dem Covid 19 Virus. Die Regierung hat einen weiteren Teil-Lockdown der deutschen Wirtschaft beschlossen, was eigentlich verhindert werden sollte. Der neuerliche Lockdown dürfte die deutsche Wrtschaft mit Umsatzausfällen in Milliardenhöhe belasten und somit die Wachstumserwartungen dämpfen. Auch im europäischen Ausland sieht es nicht besser aus. In vielen Nachbarländern steigen die Neuinfektionen sogar noch stärker an und die Regierungen reagieren teilweise mit noch drastischeren Maßnahmen. Diese Maßnahmen bremsen die Wirtschaft in den Nachbarländern aus und dürften das BIP dieser Länder stark belasten. An der deutschen Wirtschaft gehen diese Entwicklungen nicht vorbei. Als Exportnation könnte Deutschland die Nachfrageausfälle zu spüren bekommen.
Auch die Wahlen in den USA werfen ihre Schatten voraus. Bisher wurden bei einem Wahlsieg Bidens Kursverluste am Aktienmarkt befürchet. Inzwischen scheinen sich diese Befürchtungen aber nicht zu bewahrheiten. Die Kursverluste scheinen auch in den USA eher auf das Corona Virus zurück zu führen zu sein.
Der DAX als Barometer der deutschen Wirtschaft nimmt diese Entwicklung vorweg. Wie es nun mit dem DAX weitergehen könnte, erfahren Sie in meiner Chartanalyse für November 2020.
Blick in die USA
Um die Lage am Aktienmarkt einschätzen zu können, lohnt sich immer ein Blick über den großen Teich in die USA. Die Vorgaben aus den USA waren in den beiden Wochen alles andere als positiv. Alle wichtigen US Indizes mussten deutliche Kursverluste verkraften.
Chart S&P 500
Der S&P 500 hat in den letzten Tagen deutliche Kursverluste hinnehmen müssen und ist nun an der Unterstützung bei rund 3200 Punkten angekommen. Sollte diese Unterstützung halten, dann könnte in den nächsten Tagen eine Erholung Richtung 3500 Punkte starten. Sollte die Unterstützung nicht halten und der Index auf Tagesschlusskursbasis deutlich unter 3200 und damit unter die 200-Tage-Linie fallen, dann drohen weitere Kursverluste. Dies dürfte sich dann auch auf den DAX auswirken.
Chartanalyse DAX
In blau ist der favorisierte Verlauf der aktuellen DAX Analyse für die nächsten Wochen dargestellt. In Schwarz habe ich den favorisierten Verlauf der letzten Analysen im Chart belassen. Wie man erkennen kann, sind alle Prognose nahezu exakt eingetroffen. Bei der letzten Prognose ist allerdings das Alternativszenarion zum Tragen gekommen. Die letzten Oktobertage waren im letzten Prognosepfeil der vergangenen Prognose jedoch nicht abgedeckt worden. In grau ist das Alternativszenario für die nächsten Wochen dargestellt.
Die aktuelle favorisierte Prognose (blau) sieht vor, sich der DAX an der Unterstützungszone zwischen 10.900 und 11.300 Punkten stabilisieren könnte. Sollte die Unterstützung im S&P 500 halten, dann könnte eine Erholung in den USA auch den DAX stabilieren. Sollten die Neuinfektionszahlen wieder spürbar sinken und die deutsche Wirtschaft nur geringe Einbußen erwarten, dann könnte sich der DAX wieder bis in an den unteren Rand der Seitwärtsrange bei rund 12.500 Punkten erholen.
Im alternativen Szenario (grau) könnte sich der DAX innerhalb der Unterstützungszone, die zwischen rund 10.900 und 11.300 Punkten verläuft, zunächst stabilisieren. Dort könnte der Erholungsbewegung allerdings der Schwung ausgehen und die Abwärtsbewegung könnte sich fortsetzen. Im ungünstigen Fall könnte der DAX bis zur nächsten Unterstützungszone zwischen 10.100 und 10.400 Punkten zurückfallen.
Umsatzentwicklung DAX
Der Blick auf die Umsatzentwicklung (Balkendiagramm unter dem Chart) zeigt in den letzten Oktobertagen stark steigende Umsätze über dem 50-Tage-Umsatzdurchschnitt (blaue Linie im unteren Diagramm) bei deutlich fallen Notierungen. Dies könnte auf weiter fallende Kurse hindeuten, wie es auch im letzten Februar der Fall war.
Fazit: Vor dem Hintergrund einer möglichen Stabilisierung in den USA (siehe S&P 500) bleibt die Börsenampel zunächst auf gelb. Sollte der US-Markt jedoch weiter an Boden verlieren, dann wird der Status kurzfristig auf Rot geändert. Es folgt dann eine neue Beurteilung der Lage.
Strategieempfehlung bei gelber Börsenampel
Im Status Aufwärtstrend in Gefahr kann die Aktienquote weiterhin hoch gehalten werden. Lassen Sie die Gewinne laufen solange es geht. Doch vergessen Sie nicht die Stoppkurse nachzuziehen, um Gewinne zu sichern. Zukäufe sollten allerdings nur mit äußerster Vorsicht erfolgen. Bereiten sich sich darauf Kursgewinne zu realisieren, da dem Aufwärtstrend die Puste ausgehen könnte und weitere Kursverluste folgen könnten.
Beachten Sie mögliche Verkaufssignale: Ein Verkaufsignal liegt bei einer Aktie zum Beispiel vor, wenn die Aktie die 50-Tage-Linie unterschreitet und nicht binnen weniger Tage wieder darüber ansteigen kann. Ebenso könnten die Gewinne realisert werden, wenn die Aktie drei Wochen in Folge auf Wochenschlusskursbasis im Minus schließt, d.h. der Wochenenkurs liegt unter dem Wochenendkurs der Vorwoche.
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Risikohinweis und Haftungsausschluss: Dieser Artikel stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien oder von Zertifikaten oder Derivaten auf den Index dar. Die Einschätzungen hier stellen lediglich die persönliche Meinung des Autors dar. Die Angaben wurden mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert, jedoch kann keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommenen werden. Es wird zudem keine Haftung für mögliche Verluste übernommen. Bevor Sie investieren informieren Sie sich über mögliche Risiken und sprechen Sie unbedingt mit dem Anlageberater Ihrer Bank oder Sparkasse.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten: Der Autor ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung direkt oder indirekt in Derivanten auf den DAX investiert.
Beitragsbild erstellt mit bitmoji
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